Wiederkäuer
![Shutterstock 121542205 cows in field detail detail](/assets/000/000/009/shutterstock_121542205_Cows_in_field_detail_detail.jpg?1521036782)
Vorteile von Futterfetten für Wiederkäuer
Fett ist ein essenzieller Nährstoff, der in ausreichenden Mengen im Futter enthalten sein muss, um den Bedarf der Tiere zu decken. Zusätzlich bietet es Vorteile, die nicht durch andere Nährstoffquellen wie Stärke oder Rohfaser erzielt werden können.
Energielieferant
Der größte Nutzen von Futterfetten ist ihre Funktion als Energiequelle. Fett bietet den höchsten Energiegehalt aller verfügbaren Nährstoffe. Zum Vergleich: Fett enthält 2,5-mal mehr Energie als Getreide.
Verstoffwechselbare Energie | ||
Futtermittel | MJ/kg Frischmasse (FM) | MJ/kg Trockenmasse (TM) |
Grassilage | variabel | 9-12 |
Zuckerrübenschnitzel | 11,1 | 12,5 |
Weizen | 11,7 | 13,6 |
Mais | 11,9 | 13,8 |
Melasse | 9,5 | 12,7 |
Megalac | 31,6 | 33,3 |
Mit 500 g Megalac wird durch das pansengeschützte Fett die gleiche Menge umsetzbarer Energie (ME) erzielt wie mit 1,35 kg Weizen.
Fütterungsempfehlung – verbesserte Energiedichte
Futterfette können jederzeit gefüttert werden. Insbesondere eignen sie sich für Zeitperioden, in denen der Energiebedarf der Tiere besonders hoch ist.
In der frühen Laktationsphase können Milchkühe nicht genug Futter aufnehmen, um ihren Energiebedarf für die Milchproduktion zu decken, und bauen zur zusätzlichen Energiegewinnung daher ihr eigenes Körperfett ab. Dieses Verhalten führt zu einer negativen Energiebilanz und der Verschlechterung ihres Body Condition Scores. In dieser Phase sind Futterfette aufgrund ihrer hohen Energiedichte ein ideales Ergänzungsmittel, denn in jedem Bissen Futter steckt mehr Energie.
Auch in der Laktation oder der Endmast von Schafen, Ziegen und Fleischrindern ist die Zufütterung von Fetten als hochkonzentrierte Energiequelle sinnvoll.
Energie ohne Azidose-Risiko
Stärke- und zuckerhaltige Energiequellen wie zum Beispiel Getreide regen durch ihre mehr oder weniger schnelle Fermentation im Pansen die Säureproduktion an, was zu einem verringerten pH-Wert führt und so eine Azidose verursachen kann. Anders als Stärke wird pansengeschütztes Fett im Pansen nicht fermentiert. Stattdessen spenden Futterfette mehr Energie, ohne zu der Säurebelastung im Pansen beizutragen.
Die nachfolgenden Tachometer veranschaulichen, wie schnell zucker- und stärkehaltiges Futter im Gegensatz zum pansengeschützten Fett von Megalac fermentiert wird.
Fruchtbarkeit
Fett spielt eine zentrale Rolle in der Förderung der Fruchtbarkeit von Wiederkäuern und ist essentiell zur Verbesserung der Konzeptions- und Trächtigkeitsraten. Es bietet unter anderem die folgenden entscheidenden Vorteile für die Fruchtbarkeit:
- Die hohe Energiedichte wirkt der Verschlechterung des Body Condition Scores von Milchkühen in der frühen Laktationsphase entgegen. Als Richtwert gilt: Bei einer Verschlechterung des Scores (5-Punkte-Skala) um 0,5 Punkte sinkt die Konzeptionsrate um 10 %.
- Fett fördert die Produktion von Progesteron, dem wichtigsten Trächtigkeitshormon. Bei Tieren, die zu wenig Progesteron bilden, verläuft die Belegung in der Regel nicht erfolgreich.
- Einige Fettquellen verbessern nachweislich die Qualität und Überlebensfähigkeit von Eizellen während der Ovulation. Dadurch steigt die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Belegung.
- Omega-3-Fettsäuren können zum Erhalt der Trächtigkeit beitragen. Eine hervorragende Quelle von Omega-3-Fettsäuren ist Mega-Flax auf Leinsaat-Basis von Volac Wilmar.
Weniger Methan, bessere Fütterungseffizienz
Bis zu 12 % der über das Futter aufgenommenen Energie wird in Form von Methan ausgestoßen, das bei der Fermentation im Pansen gebildet wird. Da Fett nicht fermentiert wird, kann die Methanbildung durch die Fütterung von Rationen mit hohem Fettgehalt reduziert werden. Auf diese Weise steigt die Fütterungseffizienz bei gleichzeitiger Senkung der Umweltbelastung.
Hitzestress
Bei der Verdauung und Umwandlung von Futter in Energie heizt sich der Körper des Tiers auf. Dies kann bei einer warmen Umgebungstemperatur den sogenannten Hitzestress auslösen. Bei der Verstoffwechselung von Fett wird jedoch wesentlich weniger Wärme erzeugt als bei allen anderen Energiequellen. Es wird daher besonders in wärmeren Regionen zur natürlichen Vorbeugung von Hitzestress beigefüttert. Fett bietet demnach auch einen kühlenden Effekt.
Wie viel Fett sollte im Futter enthalten sein?
Eine herkömmliche Grünfutterration enthält mit ca. 3 % Fett in der Trockenmasse (TM) eine geringe Fettkonzentration. Lediglich Futterzusätze aus Nebenerzeugnissen (oder pure Pflanzen- oder Fischöle) besitzen einen höheren Fettgehalt.
Typischer Fettgehalt
Übersteigt der Fettgehalt das Basisniveau, kann sich dies negativ auf den Pansen auswirken:
- Bildung eines „Ölfilms“, der die Pansenbakterien an der Verdauung von Rohfaser hindert.
- Größere Mengen von ungeschützten Ölen können die natürliche Bakterienflora des Pansens abtöten.
- Geringere Produktion von Milchfett.
Physiologische Pansenflora
Fütterung ungeschützter Öle
Die Fütterung von pansengeschützten Fetten kann dieser Belastung entgegenwirken.
Pansengeschützte Fette
Der Fettgehalt im Futter kann mit pansengeschütztem Fett gefahrlos erhöht werden. Diese Art von Fett passiert den Pansen ohne Störung der Rohfaserverdauung und steht danach zur Verdauung im Dünndarm zur Verfügung.
Welche Arten von pansengeschütztem Fett eignen sich zur Fütterung?
Die nachfolgende Tabelle bietet eine Übersicht über die wichtigsten Arten von pansengeschütztem Fett und die zugehörigen Produkte von Volac Wilmar. Die meisten Futterzusätze eignen sich zur Fütterung von Fleischrindern und anderen Tieren für die Fleischproduktion. Bei Milchkühen und anderen milcherzeugenden Tierarten hängt die Wahl der Futterzusätze dagegen stärker vom Ziel der Fütterung bzw. der generellen Zielsetzung des Betriebes ab.
Fettart | Methode des Pansenschutzes | Methode des Pansenschutzes Hauptfettsäuren | Wichtigste Vorteile | Produkt von Volac Wilmar |
Kalziumsalz | Im Pansen unlöslich | C16:0, C18:1 | Mehr Milch, verbesserte Fruchtbarkeit | Megalac |
Fette mit hohem Gehalt an C16-Fettsäuren | Hoher Schmelzpunkt | Typischerweise > 80 % C16:0 | Mehr Milchfett | Mega-Fat-Produkte |
Hydrierte Fette | C16:0, C18:0 | Mehr Milch und Milchtrockenmasse | Mega-Energy | |
Triglycerid-basierte Fette | C16:0 | Mehr Energie für die Produktion | Mega-Boost |
Wir beraten Sie gern darüber, welche Fette für Ihren Betrieb am besten geeignet sind.
In welchen Mengen sollten Futterfette gefüttert werden?
Eine grundlegende Grünfutterration enthält im typischerweise ca. 3 bis 3,5 % Fett in der Trockenmasse (TM). Die Zufütterung von Fett in Form von Ergänzungsmitteln ist abhängig vom Energiebedarf der Tiere und dem Ziel der Fütterung. Als Richtwert für Milchkühe gilt dabei:
- Für Hochleistungsmilchkühe kann der Bedarf an Fett in der Trockenmasse bei 6 bis 8 % liegen.
- Im Futter von Milchkühen sollte Fett für 15 bis 20 % der metabolisierbaren Energie (ME) verantwortlich sein.
- Als Faustregel für die Fütterung von Milchkühen gilt: Die Menge an im Futter enthaltenen Fett sollte der Menge an Milchfett entsprechen, die sie pro Tag produziert (ohne eine Gewichtsveränderung erzielen zu wollen).