Die Biohydrierung ist ein Prozess im Pansen, bei dem Bakterien ungesättigte Fettsäuren (MUFA) in gesättigte Fettsäuren (SFA) umwandeln, sodass die Fettsäuren, die den Pansen verlassen, stark gesättigt sind (Abbildung 1). Auch wenn die Tiere große Mengen an ungesättigten Fettsäuren aus Standardfuttermitteln aufnehmen können, werden die meisten davon im Pansen in gesättigte Fettsäuren umgewandelt und stehen somit nicht für die Aufnahme in Milchfett, Fleisch oder Gewebe zur Verfügung.
Abbildung 1 - Biohydrierung von USFA im Pansen
Linol- und Linolensäure sind die Hauptsubstrate für die Biohydrierung. Daten zeigen Biohydrierungsraten von 70-95 % bzw. 85-100 %. An der Biohydrierung sind zwei Gruppen von Bakterien beteiligt, die als Gruppe A und Gruppe B klassifiziert werden. Der Weg der Biohydrierung von Linol- und Linolensäure ist in Abbildung 2 dargestellt (Bauman et al., 2003).
Abbildung 2 - Biochemische Wege der Biohydrierung von Linol- und Linolensäure im Pansen
Der Prozess der Biohydrierung von MUFA zu SFA umfasst mehrere Schritte, bei denen einige Fettsäuren als Biohydrierungs-Zwischenprodukte entstehen. Manche davon verlassen den Pansen und werden in das Milchfett aufgenommen. Jedoch können einige der durch die Biohydrierung gebildeten Transfettsäuren zu einer erheblichen Verringerung der Milchfettproduktion führen - siehe Abschnitt "Milchfettdepression" für eine Erläuterung der Auswirkungen von Transfettsäuren auf die Milchfettproduktion.